Am letzten Wochenende (17./18. Juli 2010) fand das erste Edinger Jugendcamp des TTC Edingen statt. "Jugendcamp", das hieß für 16 Jugendliche - 2 Mädels, 14 Jungs - ab Samstag Mittag unter Anleitung eines richtigen Trainers Tischtennis üben bis zum Umfallen, immerhin zweimal 1,5 Stunden, nach dem anschließenden Grillen in der heimischen Edinger Pestalozzihalle müde in den Schlafsack kriechen und beim Film schon einschlafen, am nächsten Tag kaputt nochmal an die Platten ran. Soweit die Theorie. Wieder mal zeigte sich, dass der Energie von 10- bis 15-Jährigen nicht so ohne weiteres beizukommen ist. Wie's praktisch lief, findet man mit einem Mausklick auf ...
Roland Ciupke, unser Jugendwart, organisierte wohlweislich einen externen Trainer für das Jugendcamp, nämlich Dieter Wudy. Dieser kam gleich im Doppelpack, indem er Vereinskollegen Hermann Schmitt für wertvolle Detailarbeit an den Jugendlichen mitnahm.
Samstag Mittag pünktlich um 13:00 Uhr konnte die erste eineinhalb-stündige Übungsrunde beginnen. Und diese ging gleich mal mit einer ungewohnten Übung für unsere Jugendlichen los: Zuhören! Das fiel erkennbar nicht allen ganz einfach, ist fürs Lernen - Binsenweisheit! - aber natürlich eine wesentliche Voraussetzung. Tja, wer weiß, TTC-Kids: Vielleicht wird dazu Roland bald andere Seiten aufziehen ...
Aber das wird sicher alles halb so schlimm, im Großen und Ganzen hat das ja durchaus funktioniert. Eine weitere Lektion bekamen die Erwachsenen, die mehr oder weniger häufig die Jugendlichen trainieren, zu Gemüte geführt: "Lade den Kids nicht zu viele Übungen auf, sondern lerne die Beschränkung auf wenige Lerninhalte!" Und so nahm das Training seinen Lauf, die ersten Übungen wurden erklärt, und die Jungs und 2 Mädels trainierten, was das Zeug hielt.
Nach der ersten Übungsrunde waren einige wenige Jugendlichen nicht zu halten und übten in der Halle weiter, andere düsten raus zum Fussball spielen. In der Zwischenzeit trauten sich immerhin 6 mutige Erwachsene in die Halle, um es mit dem Trainer-Doppelpack Wudy/Schmitt aufzunehmen. Eigentlich sehr schade, dass es nicht bei mehr Vereinsmitgliedern geklappt hat. Die beiden hätten definitiv mehr Trainingswillige vertragen können.
Aber gut, für die Jugendlichen stand also bald Trainingseinheit Nr. 2 an, die bis ca. 6 Uhr abends gehen sollte. Wurde zwar ein paar Minuten später, aber der Tag war doch recht klar strukturiert, sodass es keine allzugroßen Verzögerungen gab. Große Ermüdungserscheinungen war den Jungs und Mädels - bis auf ein paar Ausnahmen - eigentlich gar nicht anzusehen! Der Grill war aber nun eine willkommene Ablenkung vom TT, Steak und Schnitzel statt Schläger und Schlafsack war vorübergehend die Devise. Dazu gab es einige Salate von Eltern der Jugendlichen, überwiegend von Ulrike Schmidt's geübter Ehrenamtlichen-Hand hervorragend organisiert. Ulrike, dafür noch einen Riesen-Dank für Deine Unterstützung!!
Und im Anschluss war nun eine neue Struktur in der Edinger TT-Jugend zu erkennen: In einer früheren Meldung in unseren News war zu lesen, dass 4 Jugendliche den D-Trainer-Schein gemacht haben, und 3 dieser Jugendlichen nutzten ihr Wissen, um nun die etwas Jüngeren im Training mit einigen Übungen zu unterhalten, in diesem Fall mit dem sog. "Jokerspiel". Von wegen, dass laut Theorie die TTC-Jugend müde ihren Schlafsack sucht! Nein, nein, da muss schon etwas mehr passieren. Aber an dieser Stelle geht ebenfalls ein Riesen-Dank und ein Riesen-Lob an Katha, Max und Patrick, die abends die Leitung in der Turnhalle übernahmen!! Ergebnisse des Jokerspiels? Sind hier zu finden.
Letzte Nahrungsmittelaufnahme, dann war noch ein Film zur Abrundung des Abends per Laptop und Beamer zu sehen. Inzwischen machten es sich die 14 Jungs, die in der Halle übernachten wollten, auf Matten bequem und richteten schon mal die Lager. In der Zwischenzeit schwitzten sich Roland und Kurt ordentlich was ab, um die Ulf'sche Leinwand zum Stehen zu bekommen. Das war fast anstrengender als 1,5h Training, hatte man den Eindruck. Aber schließlich waren die gekreuzten Stangen zur Stabilisierung doch noch in den richtigen Winkel gebogen, damit die Sache auch stabil auf dem Metallfuß zum Stehen kam. Und so kam doch noch glücklich die 3. Folge von Ice Age auf die Leinwand, wir hatten zeitweise schon fast nicht mehr dran geglaubt. Der Nachteil: Die Nacht wurde durch den Film nochmal 1,5h kürzer. Aber der Vorteil: Danach waren einige der jungen Herrschaften doch bettreif. Zähneputzen fiel verschiedenen Vertretern erkennbar schwer. Aber wer glaubte, dass nach dem Ausknipsen die Jungs nur noch die Augen schließen, und weg sind sie, sah sich doch noch eine Weile getäuscht. Aber Gott sei Dank nicht allzu lange, nachdem dann erste Ruhe-Unterwanderungs-Versuche unterbunden waren.
Riesen Fenster in der Turnhalle lassen natürlich Licht en masse rein! An langes Ausschlafen war deshalb nicht zu denken, das war schon vorher klar. Aber insgesamt kamen unsere Trainingseiferer doch recht unkompliziert aus den Federn, und mit Hilfe von Uli Schmidt und Ruth Daase war die Rasselbande nach dem Frühstück schon bald wieder einsatzfähig.
Kurz vor dem Sonntagmorgen-Training kam ein nerviger Fotograf noch auf die Idee, ein Schläger-und-Schlafsack-Gruppenbild zu machen. Eine Version davon sieht man am Anfang dieses Artikels. Normalerweise geht dabei immer die Aufforderung an die abzulichtenden Opfer, man möge doch mal kurz und ungezwungen in die Linse lächeln. Der Fotograf war so rücksichtsvoll und hat diese Aufforderung an DIESEM Tag einfach mal bleiben lassen. Damit stieg der Authentizitätsgehalt der Bilder enorm. Aber der eine oder andere hatte dann doch ein Grinsen fürs Foto übrig, vielleicht ein Zeichen, dass diese Schläger-und-Schlafsack-Aktion es durchaus verdient, "reloaded" zu werden. Vielleicht mit etwas mehr Beteiligung der Erwachsenen?
(KI)